Geschichte
Geschichte der Bergkapelle 1870 e.V. |
Die Zeit von 1971 bis heute
Mit Clemens Stoffels übernimmt ein Musiker aus den eigenen Reihen das Dirigat der Bergkapelle und des MV-Floisdorf sowie die musikalische Leitung des Musikvereins Weyer. Stoffels ist als Autodidakt Gründungsmitglied des Musikvereins Harmonie Weyer 1952.
Ein glücklicher Umstand lies die Senke nicht zu tief erscheinen. Im Jahre 1964 begann eine neue Generation von Schülern ihre musikalische Ausbildung bei Philipp Hück. Bis 1974 konnte Hück mehr als 10 neue Leute ausbilden. Neben diesen jungen Menschen kamen Musiker aus dem Bereich der Bundeswehr hinzu. Jedoch machte das Fernsehen, das Kino und die großen Massenveranstaltungen den Musikvereinen schwer zu schaffen, so auch der Bergkapelle. Nur mit äußerster Kraftanstrengung gelang es dem damaligen Führungsstab das Schiff durch die stürmische See zu navigieren. In die Amtszeit von Clemens Stoffels fallen zahlreiche Veranstaltungen, wie die Eröffnungsfeier der Landesgartenschau in Kommern, gemeinsam mit dem Musikverein Floisdorf im September 1972, das erste Barbarafest bei der Bundeswehr im Untertagebereich Dezember 1972, die Platzkonzerte der Gemeinde Mechernich, das Gemeinschaftskonzert der Bergkapelle mit dem Männergesangsverein am 23. März 1974, Feier 15 Jahre Bundeswehr in Mechernich, die Einweihung der neuen Aula des Gymnasiums am 28. Februar 1975 und der Heimatabend in der neuen Aula einen Monat später, sowie das Gemeinschaftskurkonzert von vier Blaskapellen im August in Gemünd.
Herauszustellen ist die Mitwirkung beim Festakt am 03. Oktober 1975 anlässlich der Verleihung der Stadtrechte an Mechernich. Bei dieser Veranstaltung wird das von der Bergkapelle vorgetragene Lied "Glück auf" offiziell zur Stadthymne erklärt.
1975 wurden erstmals die Christmettenbesucher nach Beendigung der Messfeier mit weihnachtlichen Klängen auf dem Heimweg begleitet. Von der Mauer der alten Kirche aus erklangen die Weisen, gespielt von einigen Musikern der Bergkapelle. Dieser Brauch wurde 11 Jahre durchgeführt. Im Jahre 1976 wurde durch ein junges Mitglied der Kapelle der Vorplatz gerichtet und in Gemeinschaftsarbeit das Außenpodium aufgebaut. Es folgte das Herbstfest zur Einweihung auf dem Gelände der Glück-Auf-Halle. Der Erlös ging an die IG-Alte Kirche.
Anfang der Siebziger veranstaltete der Kulturausschuss der Gemeinde und der späteren Stadt Mechernich das jährlich stattfindende Konzert „Musikalischer Blumenstrauß“ und nachfolgend „Frühlingserwachen“ genannt, an dem sich auch die Bergkapelle musikalische beteiligte.
Die Musiker der Bergkapelle im 110. Jubeljahr 1980
Neben Zahlreichen Kurkonzerten in Gemünd und der Mitwirkung der Barbarafeste sind vor allem die Feierlichkeiten am 23. und 24. August 1980 zum 110jährigen Bestehen der Bergkapelle unter der Mitwirkung der Musikvereine Strempt und Weyer, sowie den Tambourkorps Eiserfey und Weyer zu erwähnen.
Anlässlich der Freigabe der Autobahn A1 bis Mechernich-Holzheim am 21. Dezember 1981 sorgt die Bergkapelle für die musikalische Umrahmung. Das Konzert am 3. April 1982 in der Aula des Gymnasiums findet großen Anklang bei der Bevölkerung.
1986 war wieder ein Meilenstein in der Geschichte der Kapelle. Im Juni wurde die neue Glück-Auf-Halle eingeweiht, im Juli der „Musikalische Nachmittag“, Oktober das große Gemeinschaftskonzert mit dem MGV, der Prinzengarde und der Marinekameradschaft sowie die erste Schallplattenaufnahme mit anderen Vereinen unter Stadtregie. Es folgte eine neue Häutung der Kapelle. Ein Generationenwechsel stand an und genau wie vor 15 Jahren gingen alte Musiker, der Führungsstab wechselte und nach einigen Jahren wurden fehlende Plätze durch junge Musiker besetzt. Die Nachfolge von Clemens Stoffels tritt zunächst Martin Poth, bis zur Fortsetzung seines Musikstudiums in Würzburg, an. Anschließend übernimmt Ulrich Poth von seinem Bruder das Dirigat. Musikalisch ging es nahtlos weiter mit den „Musikalischen Nachmittagen“, Platzkonzerten, Kommersabenden und Musikfesten. 1990 wurde erstmals der „Musikalische Nachmittag“ in „Traditionelles Musikalisches Wochenende“ umbenannt. 1991 entstand aus diesem das erste Bergfest, was bis auf den heutigen Tag jedes Jahr gefeiert wird.
August 1994 wurde der neue Brunnen auf dem Marktplatz in Mechernich mit einem Brunnenfest eingeweiht. Traditionell spielte die Bergkapelle.
Die Bergkapelle feiert ihr 135jähriges 1995
Im Oktober wurde erstmals ein Konzert im Herbst unter dem Titel „Wir machen Musik“ aufgeführt, welches über die Bezeichnung „Großes Jubiläumskonzert“ in 1995, „Ein musikalisches Erlebnis“ in 1996 und im Oktober 1997 erstmals unter der Bezeichnung Herbstkonzert durchgeführt wurde. Dieses Herbstkonzert ist seitdem fester Bestandteil der Mechernicher Kulturszene.
Ein erstmaliger Ausflug über die deutsche Grenze erfolgte 1990. Es war die Fahrt zur Mechernicher Partnerstadt Nyons im Süden Frankreichs, wo die Bergkapelle neben anderen internationalen Musikkapellen den Umzug durch Nyons und einige Konzerte zum Besten gab. Eine ähnliche Fahrt fand 1996 nochmals statt.
11 Jahre nach der Schallplattenaufnahme erfolgte die Erstellung der ersten CD. Nach vielen Proben begann man im März 1997 mit den Studioaufnahmen. Diese endeten im Mai 1997. Zum Bergfest am 1. Juliwochenende 1997 präsentierte die Bergkapelle ihre erste CD. Weitere folgten wie z.B. Weihnachtskonzert und Herbstkonzert.
Im Jahre 2005 feierte man im Juni das 135järige Bestehen der Kapelle und im Dezember erfreute man wieder die Insassen des Altenheimes Kreuserstift und die Kranken im Krankenhaus zum zwanzigsten Male mit weihnachtlichen Klängen. Viele interessante Auftritte folgten bis heute.
Man könnte noch viele Seiten über die Aktivitäten der Bergkapelle Mechernich und ehemals Knappen-Harmonie-Verein füllen. Stellvertretend für die weit über 1500 belegbaren Auftritten wurden einige markante Auftritte und Ereignisse dargestellt.
Läst man jedoch die mehr als 145 Jahre dauernde Geschichte der Kapelle Revue passieren, muss man erkennen, das diese Kapelle, unabhängig von den führenden und dirigierenden Personen wie auch der positiven und negativen Zeiten immer einen, im Kreis Euskirchen, wie auch im Altkreis Schleiden, unerreichbaren hohen musikalischen Standard gehalten hat. Wobei die Leistung des Dirigenten, Vorstandes und Musikern nicht geschmälert werden sollte, denn sie sind die Kapelle.
Im Anfang standen die klassischen Stücke wie Arien, Operetten, Opern und Märschen.
Die Musiker der Bergkapelle im Jahr 2012
Ende der Sechziger nahm man neue moderne Konzertstücke und Noten der modernen Unterhaltungsmusik und in den Neunziger die Filmmusik hinzu, die ein hohes musikalisches Können forderten und fordern. Das Geheimnis des hohen musikalischen Standards ist bis heute nicht gelüftet, jedoch kann man hoffen, dass die Bergkapelle die Menschen in den nächsten Jahrzehnten weiterhin mit diesem hohen Standard beglückt.
Peter-Lorenz Könen, 21.03.2015